Vom Welpen zum Hund
Die ersten 12 Wochen, im Leben des jungen Hundes, sind die prägendsten seines Lebens. Im Folgenden möchten wir kurz darauf eingehen, wie wir als Züchter und auch Sie als neue Halter dabei mitwirken.
Die ersten Wochen beim Züchter
Unsere Welpen wachsen die ersten vier bis fünf Wochen zur Prägung normaler Umweltgeräusche im Haus auf.
Die ersten 14 Tage sind die Welpen noch blind und taub, können jedoch schon etwas riechen und schmecken. Sie verbringen die Zeit in ihrer Wurfbox und kuscheln aneinander, um sich gegenseitig warm zu halten.
Bis zur 3. Woche beginnen die Welpen zu laufen und für uns ist es Zeit, den kleinen aber abwechslungsreichen Welpen-Auslauf im Haus aufzustellen, in dem die Welpen das Alltagsleben von uns erleben und sich so an die alltäglichen Geräusche und Gerüche gewöhnen.
Die 4. bis 5. Woche, ist eine der wichtigsten Phasen des angstfreien Lernens und der Entwicklung der Welpen. Je mehr der Welpe während dieser Zeit kennen lernen darf, desto sicherer und gelassener wird später sein „Grundverhalten“ sein.
Ab diesem Zeitpunkt ist es Ihnen möglich uns und unsere Hunde persönlich kennen zu lernen.
Ab der 6. Woche wachsen die Welpen zur Sozialisierung + Erziehung mit unseren anderen Hunden auf und bewegen sich auf dem Grundstück im Wechsel zwischen Gehege und Haus, damit sie die alltäglichen Dinge / Geräusche, die sie kennen gelernt haben, nicht vergessen. Wir schätzen den Aufenthalt unserer Hunde in der menschlichen Gemeinschaft und haben daher keine reine Gehege-Haltung.
„Während ich diese ersten Zeilen schrieb, lag Dawn auf meinen Füßen um sie zu wärmen und sich nebenbei seine Streicheleinheiten abzuholen.“
In der 6. bis 12. Woche - sollen die Welpen möglichst viel erleben. Je reichhaltiger und positiver die Erfahrungen, desto besser wird das Gehirn des Welpen vernetzt. Dank diesem „Urvertrauen“ wird er später weniger Stress in neuen (bedrohlichen) Situationen haben. Es ist wichtig, diese Erlebnisse kurz zu halten und immer positiv zu gestalten. Zeigt sich ein Welpe beeindruckt, dann unterstützen wir ihn mit Hilfe und positiver Erfahrung. Hier bieten sich Welpen-Erzieh-Gruppen (keine reinen Spielgruppen) unter Leitung eines lizensierten Hundetrainers an. Das Ziel ist, dass der Welpe diese positive Erfahrung im Hirn speichert.
Wir gewöhnen unsere Welpen daran, Auto in einer Transportbox zu fahren und lernen in dem Zusammenhang auch den Tierarzt kennen. Unsere Welpen werden zeitlich begrenzt an Halsband, Geschirr und Leine gewöhnt. Zur Prägung der Welpen auf den zukünftigen Halter wünschen wir uns, dass die zukünftigen Halter so oft wie möglich bei uns vorbeischauen. Mit ihren Besuchen tragen sie auch zur Sozialisierung ihres und der restlichen Welpen bei. Kontakt zu Kindern jeden Alters liegt uns sehr am Herzen. Uns ist wichtig die Welpen so gut wie möglich auf die große weite Welt vorzubereiten.
Training des Junghundes
Ein junger Hund zieht aus, unserer Verantwortung und Unterstützung sind mit Abgabe unsere Welpen jedoch nicht beendet...
Die ersten Wochen im neuen Heim
Die ersten Wochen im neuen Heim werden nicht ganz einfach sein... Der junge Hund wird in seiner neuen Umgebung noch nicht ganz Stubenrein sein, außerdem wird er etwas unter Trennungsschmerz leiden. Beide Probleme bekommen Sie „in den Griff“. Am Besten sie nehmen sich eine Woche Urlaub, das tut auch ihnen gut und sie haben genügend Zeit, sich um den jungen Hund zu kümmern.
Das neue Familienmitglied zieht in einer der wichtigsten Phasen der Sozialisierung bei seinen neuen Halter ein.
In der 13. bis 16 Woche, befindet sich der junge Hund in der Rangordnungsphase. Jetzt muss die Vorherrschaft des Menschen als „Rudel-Führer“ durchgesetzt werden und stellt somit den Übergang vom Spiel zum disziplinierten Verhalten dar.
Im 5. bis 6. Monat befindet sich der junge Hund in der Vorpubertätsphase und er zeigt Neigungen zur Selbständigkeit und oft Erziehungsschwierigkeiten aber auch die Bildung fester Partnerbindungen. Der menschliche „Rudel-Führer“ muss durch ständig liebevoll-konsequenten (nicht harten!) Umgang mit seinem Malamute-Kumpel seine "Leithund-Qualitäten" unter Beweis stellen, tut er dies nicht, so hat er ein ernstes Problem: Spätestens dann, wenn er sein müdes Haupt zur Ruhe betten will und das Kopfkissen von einem Malamute-Quadratschädel besetzt findet, wird ihm klar, dass er nicht mehr Herr im Haus ist... Erst recht im Rudel oder im Schlittenhundegespann fordern Sturkopf und Kraft in mehrfacher Malamuten-Ausgabe aller höchsten Führungsqualitäten.
Im 7. bis ca. 12. Monat befindet sich der Hund in der Pubertätsphase, quasi der Teenager beim Menschen. Mit der ersten Läufigkeit der Hündin, ist die Phase abgeschlossen (Ausnahme bestätigen die Regel!!!) Beinheben beim Rüden (kann beim Alaskan Malamute früher erfolgen). Deckfähigkeit setzt ein!!!
Theorie und Praxis liegen oft nicht weit voneinander entfernt, denn das eine bedingt das andere. Die ersten Erfahrungen machte ich in jungen Jahren mit den ersten beiden Alaskan Malamutes meiner Eltern. Wenn ich meine Eltern heute frage: „Wie war das damals mit den Hunden“... und als Antwort kommt: „die Hunde haben besser gehört als ihr :-).“ Alle seine Eigenschaften in Kombination mit Körpergroße und unbändiger Kraft machen den Alaskan Malamute zu einem nicht einfachen Hund. Seine Anschaffung will überlegt sein und mancher Alltag ändert sich überraschend und extrem durch das Zusammenleben mit einem Alaskan Malamute. Der birnenförmige vom Junkfood gezeichnete Computer-Nerd wird zum Waschbrett bauchigen Langstreckenläufer, die brave Hausfrau mit gepflegten Händen und seidigem Teint und ebensolcher Aussprache zur Amazone mit zielsicherem Griff und "deutlicheren" Worten, die Wohngemeinschaftsfamilie mit stark unterschiedlichen Interessen zur eingeschworenen Truppe von Wochenend-Winter-Wanderern.
Wir sind grundsätzlich nicht der Meinung, dass der Alaskan Malamute kein Anfängerhund ist, können wir auch nicht, denn in unserer damaligen Lebensgemeinschaft war er es. Dennoch sind wir auch der Meinung, man sollte sich gut belesen, sich in seiner näheren Umgebung umschauen, ob es da eventuell einen Musher gibt, der vielleicht mehrere Exemplare dieser einzigartigen Rasse hält und Kontakt zu ihm aufnehmen. Ihm wenn möglich sogar unterstützen, auch wenn es nur mal für 14 Tage Urlaub ist. Wir für uns, haben diesen Weg gewählt und unseren Familien- sowie Freundeskreis in die gemeinsame Interessengemeinschaft meiner Frau und mir eingebunden. Ein augenzwinkerndes Bonmot, das ich seit der ersten Stunde unter Freunden dieser Rasse kenne…
"Geht's dir im Leben gar zu gut, dann kauf dir einen Malamute..."